Kleine Eidechse spielt zig Menschen Telefonstreich
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Von Viola Ulrich
Ein beliebtes Spiel aus der Kindheit: Irgendjemanden anrufen und einfach nichts sagen, wenn der andere rangeht. Eine Tierärztin auf Hawaii fiel gleich mehrfach auf solch einen Telefonstreich herein. Der Täter: ein kleiner Gecko.
Claire Simeone, Direktorin des Marine Mammal Centers auf Hawaii, war gerade in der Mittagspause, als ihr Telefon klingelte.
Ich ging ran. Stille.
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Das passierte nicht nur einmal, zweimal oder dreimal.
Simeone erhielt vergangenen Freitag sage und schreibe neun solcher Anrufe innerhalb von 15 Minuten.
Die Tierärztin geriet etwas in Panik, fragte sich, ob es einen Notfall mit einem der Seehunde gab. Also machte sie sich auf den Weg zurück in die Tierklinik, die verwaiste und kranke Meeressäuger aufzieht und pflegt.
Ich komme an. Alles ist ruhig. Hat mich jemand angerufen? Nein, niemand.
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Wieder klingelte das Handy der Tierärztin, als sie erstmals bemerkte, dass die Anrufe tatsächlich von einem Apparat aus der Klinik stammten. Simeone rief daraufhin bei der Telefongesellschaft an, ob eventuell eine technische Störung vorlag. Der Servicemitarbeiter konnte die mysteriösen Telefonate auch nicht erklären, bestätigte aber, dass „zig Anrufe“ von einer Leitung des Marine Mammal Center ausgingen. Inzwischen hatten sich auch andere Leute beschwert, warum die Klinik sie ständig anrufen würde.
Simeone machte sich schließlich auf die Suche nach dem Telefon, das so viele in den Wahnsinn trieb.
Ich ging durch die Klinik. Nicht in der Fischküche. Nicht im Büro. Nicht im Behandlungsraum. Ich betrete das Labor. Das ist die Leitung! Ich nähere mich dem Telefon ...
Und plötzlich ertappte sie den Täter auf frischer Tat.
Da sitzt ein Gecko auf dem Touchscreen des Telefons, ruft mit seinen winzigen Gecko-Füßen an!!! Dieser Gecko hat mich 15 Mal angerufen und jeden anderen in der Anrufliste.
Der kleine Kerl war kein Patient der Tierklinik. Unbemerkt konnte er sich ins Labor schleichen und auf das Telefon krabbeln. Für eine Eidechse kein Problem, schließlich können die Reptilien sogar kopfüber von Glasscheiben baumeln ohne runterzufallen. Möglich machen das Milliarden von winzigen Härchen an ihren lamellenartigen Zehen, die sich elektrostatisch aufladen und die Tiere an Decken und Wänden haften lassen.
Den Opfern des Streichs hat Simeone eine Entschuldigung geschrieben – und den tierischen Telefonisten vor die Tür ins Grüne gesetzt.