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Hannover

Hauptbahnhof-Umbau: Lässt die Bahn die Fahrgäste im Regen stehen?

Großer Umbau: Hannovers Hauptbahnhof wird für 180 Millionen Euro erneuert. Trotz der enormen Investitionen spart die Deutsche Bahn bei den Dächern auf den Bahnsteigen.

Großer Umbau: Hannovers Hauptbahnhof wird für 180 Millionen Euro erneuert. Trotz der enormen Investitionen spart die Deutsche Bahn bei den Dächern auf den Bahnsteigen.

Hannover. Mindestens 180 Millionen Euro investiert die Deutsche Bahn in den Umbau von Hannovers Hauptbahnhof. Von 2019 bis 2032 sollen die Arbeiten dauern. Doch trotz des gewaltigen Umfangs des Projektes will die DB einige der Dächer auf den Bahnsteigen kürzen – um Geld zu sparen. Im Bauausschuss sorgte das für Empörung.

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„Die Deutsche Bahn lässt die Fahrgäste im Regen stehen“, schimpfte FDP-Fraktionschef Wilfried Engelke. Auch bei den anderen Fraktionen sorgte diese Information für Kopfschütteln. Es sei „höchstärgerlich“, dass es nach 13 Jahren Bauzeit einen schlechteren Standard als vorher geben soll, sagte Daniel Gardemin von den Grünen.

Frank Hartmann, Projektleiter des Umbaus bei der DB, verwies auf „Finanzierungsrichtlinien“, die den Planern „Fesseln anlegen“. Konkret sollen die Dächer auf den Bahnsteigen zum Beispiel an den Gleisen 3 und 4 um zehn bis 15 Meter kürzer werden als bisher.

Es war nicht die einzige schlechte Nachricht, die er mitgebracht hatte. Auch die Hoffnungen der Politik auf einen schnellen Bau der zusätzlichen Gleise 15 und 16 werden sich wohl zerschlagen. Zwar hat der Bund den Bahnverkehrsknoten Hannover im Verkehrswegeplan hochgestuft. Laut Hartmann ist dennoch davon auszugehen, dass es mindestens zehn Jahre bis zur Umsetzung dauern wird. Ein Zeitraum, der bei solchen Projekten üblich sei.

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Starten sollen die Arbeiten in Hannovers Hauptbahnhof 2019. Geplant sind auch eine ganze Reihe von Verbesserungen für die Fahrgäste. Zu den besonders stark belasteten S-Bahngleisen 1 und 2 soll eine zusätzliche Treppe führen, Wartehäuschen sollen künftig beheizt, die Fahrgastinformationen verbessert, die Aufzüge erneuert werden.

Die Kernarbeiten werden aber erst 2022 beginnen und dann vor allem die sechs Wochen der Sommerferien umfassen. Das ist auch der Grund, warum sich die Bauzeit solange hinzieht. Die Auswirkungen auf den Zugbetrieb sollen sich in Grenzen halten. Es wird jeweils zwei Jahre dauern bis ein Bahnsteig mit zwei Gleisen erneuert wurde, inklusive Dach und sonstiger Aufbauten. In den Sommerferien kann es auch zu einzelnen Zugausfällen kommen.

Von Christian Bohnenkamp

NP

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